Corona - kein Grund für mehr Digitalunterricht

Vortrag zum Buch "Die Katastrophe der digitalen Bildung", Oktober 2020

These: "Selbst in der  'schönsten aller Digitalwelten' würde niemand in der Lage sein, eine entscheidende Quelle sprudeln zu lassen: die ureigenste Kraft des Menschen, durch Resonanz und Begegnung vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen und zu pflegen, die immer das soziale Fundament für Lernprozesse bilden. Dazu müssen sich Menschen direkt in die Augen schauen – ohne Technik als Hindernis!"

 

Quelle: "Die Katastrophe der digitalen Bildung", Redline 

 



Bildschirme als Lehrer?

Gastbeitrag in "info3", Dezember 2020

Der Corona-Lockdown wirft die Frage auf: Können perfekte digitale Lernsysteme den Menschen im Unterricht ersetzen?

 

Die Stunde der digitalen Bildung hat geschlagen. Der oberste Vertreter der IT-Branche, Achim Berg, ruft sogar eine neue Epoche aus. Der Bitkom-Präsident ist überzeugt: „Die Corona-bedingte Digitalisierung hat einen überfälligen Epochenwechsel in den Schulen eingeleitet. Das Rad dürfen wir nicht einfach zurückdrehen.“

 

„Epochenwechsel“? Was sagt dazu die Wissenschaft? Schauen wir uns einfach Ergebnisse aus Studien an, die im Sommer 2020 zum „Homeschooling“ erschienen sind.

Erkenntnis 1: Die große Mehrzahl der Lehrer beschränkte sich auf das Verschicken von Aufgaben-Paketen (E-Mail), wobei ein Feedback auf die Lösungsvorschläge der Schüler häufig ausgeblieben ist. Die Philipps Universität Marburg hat mit der Technischen Universität Dortmund untersucht, wie die Kommunikation zwischen Lehrern und Schülern ablief: Etwa ein Drittel der befragten Eltern sagten, dass die Mathematik-Lehrer bisher zwar Aufgaben zur Verfügung gestellt, jedoch keine Lösungen geschickt haben. (...)

 

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Bildschirme als Lehrer
"info3", Ausgabe 11, 2020
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Der Laptop lehrt nichts

Rezension: "Die Katastrophe der digitalen Bildung" / NachDenkSeiten

„Digitalisierung“ der Schulen als „Allheilmittel”:

 

Dieselben High-Tech-Konzerne, die kaum Steuern zahlen und damit den Staaten das Geld vorenthalten, das für eine gerechte Frühförderung aller Kinder gebraucht würde, vermarkten digitale Lernprogramme, mit denen gerade die Kinder der Ärmsten abgespeist werden. Eine Rezension des Buches „Die Katastrophe der digitalen Bildung“ von Ingo Leipner. Von Konrad Lehmann.

 

Kinder seien von Corona kaum betroffen, heißt es häufig. Umso stärker leiden sie unter den Gegenmaßnahmen. Während der Schulschließungen im Frühsommer 2020 saßen sie monatelang zu Hause, konnten ihre Freunde nicht sehen, ihre Freizeitaktivitäten nicht ausüben, und vor allem: kein Wissen erwerben. Selbst in den Niederlanden, wo es eine hervorragende digitale Infrastruktur an den Schulen gibt, haben die Schüler während des ersten Lockdowns, einer aktuellen Studie zufolge, nichts gelernt. (...)

 

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Der Laptop lehrt nichts
26. November 2020
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Neu: „Die Katastrophe der digitalen Bildung“

Interview mit dem Autor / "Diagnose: Funk"

„Die Katastrophe der digitalen Bildung“ – übertreiben Sie mit diesem Buchtitel nicht gewaltig? Gerade weil die Corona-Zeit gezeigt hat, wie wichtig digitaler Fernunterricht sein kann?

 

Wenn ich in den letzten Monaten über mein Buchprojekt gesprochen habe, erzählte ich immer diese Geschichte: 2015 erschien „Die Lüge der digitalen Bildung“, 2020 kommt „Die Katastrophe der digitalen Bildung“ auf dem Markt, und 2025 schließt die Trilogie ab – mit dem Titel „Der Untergang des Universums durch digitale Bildung“ … Sie sehen also, ich fand den neuen Titel auch mutig. Aber je mehr ich mich in die Recherchen gestürzt habe, desto treffender fand ich den Namen für das neue Buch.

 

Auch angesichts des Digitalunterrichts im Lockdown?

 

IT-Lobbyisten wie Achim Berg, der Präsident der Bitkom, rufen einen „Epochenwechsel“ in Schulen aus und freuen sich, dass endlich digitale Systeme den Bildungsbereich durchdringen könnten. (...) 

 

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Diagnose: Funk
Katastrophe der digitalen Bildung
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Lerninhalte auf dem Silber-Tablet serviert

"Die Naturheilkunde" / Ausgabe 03/2021

Das irdische Jammertal verwandelt sich bald in ein Spielparadies. Der Weg ist zwar noch weit, doch das flotte Vehikel, um ins Paradies zu gelangen, gibt es bereits. Es heißt „Gamification“.

 

Gablers Wirtschaftslexikon stellt fest: Es ist Aufgabe der „Gamification“, spieltypische Elemente in spielfremde Zusammenhänge zu übertragen, um das Verhalten der Anwender zu verändern bzw. ihre Motivation zu steigern.  Dabei muss es sich nicht um Lernprogramme handeln. Auch analoge Kartenspiele haben Eingang in den Unterricht gefunden, um Schülern Inhalte spielerisch zu vermitteln. In unserem Zusammenhang verdichten wir aber den Begriff „Gamification“, so wie ihn viele Menschen verstehen: als Versuch, Lernprogramme u. a. durch Elemente aus Computerspielen anzureichern.

 

Lernen auf der Basis von Spielen? Diese Idee begründet sich durch den Alltag heutiger Jugendlicher. So hat sich Christine Gräfe mit Computerspielen zum Transfer naturwissenschaft-licher Erkenntnisse beschäftigt. Sie schreibt in ihrer Dissertation:[1]„Computerspiele [stellen] einen großen Anteil in der Freizeitgestaltung der Jugendlichen[dar], und es liegt nahe, dass die Integration dieses Mediums in den Unterricht Vorteile mit sich bringen würde. […]“ Gräfe beschreibt weiter, wie sich eine Spirale der Konkurrenz zu drehen beginnt: Computerspiele werden immer raffinierter, und die Ansprüche der jungen Nutzer klettern in die Höhe. (...)

 

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Ausgabe 3, Juni 2021
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